Berufsportrait: Was macht ein Regieassistent?

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Auf der Leinwand und der Theaterbühne werden Geschichten lebendig. Doch ehe das Publikum in die Traumwelten eintauchen kann, ist hinter den Kulissen viel Arbeit und Koordination nötig. Hier spielt der Regieassistent, der dem Regisseur zur Seite steht, eine wesentliche Rolle. Zwar handelt es sich dabei um einen eigenständigen Beruf, jedoch üben ihn viele Menschen mit dem Ziel aus, selbst Regisseur zu werden.

Das Wichtigste zuerst: So werden Sie Regieassistent

Der Regieassistent ist die wichtigste Unterstützung des Regisseurs. Er übernimmt organisatorische, künstlerische und technische Aufgaben, um einen reibungslosen Ablauf bei den Proben, Aufführungen und Filmaufnahmen zu ermöglichen. Um diese Position auszufüllen, sind praktische und theoretische Kenntnisse in der Praxis essentiell.

Ein vorbereitendes Praktikum können Sie um Beispiel bei META productions absolvieren. Das Produktionsunternehmen produziert wöchentlich das SAT.1-Magazin „akte 20.18“. Informationen über aktuelle Drehs findet man auf der Facebookseite des Unternehmens. Klickt man sich dort weiter, gelangt man zur Webseite. Dort finden sich vakanten Jobs, auch Praktika-Angebote.

Wo Regieassistenten arbeiten

Der Regieassistent ist der engste Mitarbeiter eines Regisseurs und übernimmt daher vielseitige Aufgaben, die dem Regisseur die Arbeit erleichtern. So abwechslungsreich wie die Aufgaben sind auch die möglichen Einsatzgebiete. Überall, wo ein Regisseur arbeitet, gibt es in der Regel einen oder mehrere Assistenten. Sie kommen zum Beispiel in den folgenden Bereichen zum Einsatz:

  • bei Kino- und Werbefilmen
  • bei Theater-, Opern- und Musicalinszenierungen
  • bei Rundfunkproduktionen (Radio und Fernsehen)
  • bei Kleinkunstbühnen und im Varieté

Zwischen Organisation und Kreativarbeit: Aufgaben der Regieassistenz

Die Arbeit des Regieassistenten setzt sich aus Aufgaben in den Bereichen Organisation, Technik und künstlerische Arbeit zusammen. Der Assistent unterstützt damit den Regisseur in der Vorbereitung und der Durchführung der Dreharbeiten beziehungsweise der Proben, wodurch er für einen reibungslosen Ablauf sorgt. In der Vorbereitungsphase liest er das Drehbuch oder Skript sowie Vorlagen oder andere relevante Quellen. Anschließend bespricht der Assistent mit dem Regisseur dessen Konzept für die Inszenierung, wobei künstlerische, dramaturgische und technische Ideen festgehalten werden. Darauf aufbauend plant der Assistent die Arbeitsabläufe für die Proben beziehungsweise den Dreh, sodass der Regisseur seine Ideen im vorhandenen zeitlichen und finanziellen Rahmen realisieren kann. Dazu gehört beim Film unter anderem das sogenannte Vorstoppen: Der Regieassistent bestimmt die Länge jeder Szene und deren voraussichtliche Drehdauer. Zudem arbeitet er am Dreh- oder Probenplan mit. Meistens übernimmt die Assistenz auch die Auswahl der Nebendarsteller und Statisten. Während der Proben und der Dreharbeiten sorgt der Regieassistent dafür, dass der Zeitplan eingehalten wird. Zusätzlich übermittelt er die Anweisungen des Regisseurs an die entsprechenden Schauspieler oder Crewmitglieder. Im Theater führt die Assistenz das Regiebuch. Darin hält sie alle Anweisungen des Regisseurs fest, beispielsweise Positionen der Darsteller, Textänderungen und Abgänge. So lässt sich später eine Wiederaufnahme des Stückes, die Einarbeitung neuer Schauspieler und eine Qualitätssicherung während der Spielzeit realisieren.

Der Weg zum Beruf

Der Beruf des Regieassistenten kein anerkannter Beruf, auch eine spezifische Ausbildung. Ebenso wenig wird ein Studiengang angeboten. Die Möglichkeit für Quereinsteiger! Sie müssen ihren Weg über Umwege in den Beruf des Regieassistenten finden. Volontariate und verschiedene Praktika, und auch die Tätigkeit als Setrunner oder im Bereich Continuity kam man essentielle Erfahrung in der Praxis sammeln. Die Industrie und Handelskammer bietet den Beruf Regieassistent per Weiterbildung. Der liegt allerdings auf der Film- und Fernsehbranche und nicht im Theaterbereich. Die Prüfungszulassung bekommt der Interessent nur, wenn er entweder:

  • ein Hochschulstudium vorweisen kann oder
  • einen von der IHK anerkannten Ausbildungsberuf erfolgreich abgeschlossen hat und
  • mindestens zwei Jahre im Bereich Film oder Fernsehen gearbeitet hat.

Alternativ muss der Interessant fünf Jahre in der Film- und Fernsehproduktion gearbeitet haben und dies auch nachweisen kann.
Interessenten für den IHK-Abschluss können als Prüfungsvorbereitungen einen Vorbereitungskurs in Form eines Teil- oder Vollzeitlehrgangs bewältigen. Der Lehrgang ist aber keine Voraussetzung für die Teilnahme an der Prüfung. Es erfordert unbedingten Willen, Disziplin auf dem Weg zum Beruf des Regieassistenten. Wer das kann, wird viel Freude an seinem Beruf haben.