Fenster sind die Guckluken zur Welt und noch viel mehr

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Fenster ermöglichen den Blick in die Welt und sie lassen das Elixier herein, das den Menschen besser schlafen lässt, gesund bleiben lässt und konzentriert und gut gelaunt den Tag erleben lässt – nämlich frische Luft. Spannend, dass dabei nur die Wenigsten wissen, wie viele Fenster in Haus und Wohnung eigentlich planungstechnisch nötig sind. Zum Vergleich: Dass mindestens in jeder Ecke des Wohnraums eine ganze Steckdosenreihe verfügbar sein muss, das ist mittlerweile ein ungeschriebenes Gesetz. Mit der Frischluft hingegen nehmen es die Wenigsten so genau. Grund genug dem Fenster hier einmal eine größere Bühne zu geben. Diese Punkte gilt es bei Auswahl und Planung zu beachten.

  • Durch das Fenster dringt Licht

Eben diese Tatsache – dass durch das Fenster nicht nur frische Luft kommt, sondern auch Licht – setzt einige planungstechnische Finessen voraus. Aus dem Zenit, sprich eigentlich direkt über dem Dach, wäre die Lichtausbeute optimal. Die Quintessenz: Dachfenster und Oberlichter werden immer beliebter. Auch raumhohe Verglasungen, die dem Zenit sehr nahe kommen, sind eine gute Option, um eine möglichst hohe Lichtausbeute zu gewährleisten. Zudem ermöglichen sie denjenigen, die im Haus sind, eine gute Aussicht – wichtig ist aber auch, dass die Ansicht von außen stimmt. So gibt es heute viele verschiedene Formen und Arten von Kunststofffenstern, die individuell zum Haus passen sollten und so von beiden Seiten einen schönen Blick ermöglichen.

  • Durch das Fenster können auch neugierige Blicke dringen

Es ist ein zweischneidiges Schwert, was in jedem Fall beachtet werden sollte, denn es ist schon eine Gratwanderung, das Licht zu fangen, Frischluft zu ermöglichen und gleichzeitig die eigene Privatsphäre zu schützen. Diejenigen ohne direkte Nachbarn oder im Dachgeschoss haben es häufig am einfachsten. Im Erdgeschoss hilft hingegen eine Ausrichtung der Fensterfront beispielsweise zum Garten, der mit Hecken und Büschen für Blickdichte sorgt.

Die Fensterplanung muss durchdacht sein. Hier spendet das Fenster zwar Licht. Es zu öffnen, ist aber in jedem Fall sehr umständlich. Bild: pixabay.com, milivanily, 716579

Achtung: Nicht nur neugierige Blicke sind bei der Fenster-Planung zu beachten. Auch schränken zu mächtige Fensterfronten die Möblierung eines Fensters deutlich ein. Überall dort, wo ein Fenster steht, ist kein Platz für einen Schrank. Auch in der Küche gilt: Natürlich ist es entspannend, während dem Abwasch ins Freie blicken zu können, allerdings

müssen sich die Fenster trotz Wasserhahn immer noch öffnen lassen.

  • Durch das Fenster dringt das Gute-Laune-Elixier

Im Osten geht die Sonne auf. Im Westen geht sie unter. Wer diese Tatsache bei der Fensterplanung berücksichtigt, der wird vielleicht eine Fensterfront im Osten realisieren, die es ermöglicht, morgens in der Sonne zu frühstücken. Das bringt gute Laune und sorgt für einen guten Start in den Tag.

Hinweis: Wer die Sonnenfront gen Süden ausrichtet, der bringt nicht nur Sonne ins Haus, sondern auch Wärme. Und eben diese Tatsache muss sowohl für die heißen Sommermonate bedacht werden, in denen dann eine entsprechende Beschattung notwendig wird, als auch im Winter. Denn in der kalten Jahreszeit kann eine Fensterfront gen Süden durchaus die Wärme der Sonne aufnehmen – und die Heizkosten drosseln.

  • Durch das Fenster entweicht Wärme!?

Hierbei handelt es sich heute fast schon um ein Ammenmärchen. Wer neue Fenster mit einer Dreifachverglasung hat, der wird darüber keine Wärme verlieren, sondern profitiert in erster Linie von den Vorteilen. Messbar wird die Lichtgewinn- und Wärmeverlust-Bilanz vor allem mit zwei Werten: dem Uw-Wert und dem g-Wert. Der U-Wert gibt die Energieverluste an. Ist der Wert möglichst gering, sind auch die Energieverluste gering. Der g-Wert hingegen beschreibt die Verglasung und deren Eigenschaften. Für Häuslebauer oder diejenigen, die sich nach neuen Fenstern umsehen, ist eine Grundsatzentscheidung zu treffen, denn: Je besser die Fenster gedämmt sind, desto weniger Licht lassen sie auch herein (kleiner g-Wert). Der geringeren Lichtausbeute ist zwar einerseits die Energieeinsparung gegenzurechnen. Doch wenn elektrisches Licht und Heizung vermehrt benötigt wird, nivelliert sich der Vorteil schnell.

Wer sich morgens von Sonnenstrahlen wecken lassen möchte, muss das Bett entsprechend platzieren. Aber Achtung: Eine zu große Fensterfront im Schlafzimmer verringert auch die Stellmöglichkeiten für einen Kleiderschrank. Bild: pixabay.com, manbob86, 1872196

  • Individualisierung ist gang und gäbe

Gab es früher Standardmaße und Standardausfertigungen, wird heute die Individualisierung groß geschrieben. Sonderformate, Verglasungen, die einer Sonderanfertigung bedürfen, rahmenlose oder schiebbare Elemente stehen auf der Wunschliste der Kunden. Zudem steigt die Nachfrage nach Elementen der Smart Home-Technologie. Jede Sonderanfertigung kostet allerdings Geld. Wer ein schmales Budget hat, sollte nicht nur auf hochwertige Standardmaße setzen, sondern auch genau überlegen, ob hier und da nicht eine Festverglasung ausreichend ist. Dabei lässt sich das Fenster nicht öffnen. Wer beispielsweise eine Fensterfront parallel zum Treppenhaus plant, der muss hier nicht jedes Fenster öffnen können – und spart damit bares Geld.

Verbrauchertipp: Zwar gibt es mittlerweile selbstreinigendes Fensterglas, dahinter verbirgt sich aber meist nur ein beschichtetes Glas, an dem der Schmutz via Regenwasser abgewaschen wird. Ganz ohne manuelle Fensterreinigung kommt allerdings auch diese komfortable Variante nicht aus. Statt auf diese vermeintliche Arbeitserleichterung zu setzen, ist es sinnvoller, in einbruchhemmende Gläser und Verriegelungen zu investieren. Auch abschließbare Fenstergriffe dienen der Sicherheit vor einem Einbruch. Auch hier ist es möglich, sicherheitsrelevante Teile mit der Smart Home-Lösung zu verknüpfen.